Die Jugend ist aus dem Titel des zuständigen Ministeriums gestrichen

Seit gestern liegt uns der Entwurf des Koalitionsvertrags der neuen Landesregierung vor. Eine Koalition des „Aufbruchs und der Zukunftschancen“ soll künftig die Geschicke im Land lenken. Im gleichen Atemzug fällt der Begriff „Jugend“ beim zuständigen Ministerium aus dessen Titel. Beim Thema Aufbruch und Zukunftschancen muss das Thema Jugend eine besondere Rolle spielen und sollte sich auch in der ministeriellen Bezeichnung wiederfinden.

Kinder und Jugendliche müssen endlich eine angemessene Wertschätzung erfahren und aktiv mitgestalten können. Die Sportvereine bieten hier flächendeckend seit Jahren vielseitige Möglichkeiten der Jugendbeteiligung an. Dies zeigt sich erneute im fünften Freiwilligensurvey der Bundesregierung. Sport und Bewegung bietet das größte Engagementfeld für Jugendliche und junge Erwachsene. Durch Jugendleiter*innen-, Übungsleiter*innen-Posten und bei Mitgliederversammlungen werden im Sportverein die Übernahme von Verantwortung für Andere und demokratische Grundprinzipien vermittelt. Im organisierten Sport hat die Jugend über die Vereinsstrukturen hinaus die Sportkreise, die regionalen Sportjugenden, Sportfachverbände und die Sportjugend des Landessportbundes Rheinland-Pfalz als Form der Beteiligung und Interessenvertretung.

Als Jugendorganisation des Landessportbundes Rheinland-Pfalz bilden wir gemeinsam mit den regionalen Sportjugenden Rheinland, Pfalz und Rheinhessen den größten Träger der Jugendhilfe im Bundesland. Der Koalitionsentwurf zeigt viele Schnittstellen unserer Arbeit mit der geplanten Arbeiten der künftigen Regierung. Das Weglassen der Formulierung „Jugend“ im entsprechenden Ministerium bedauern wir sehr und hoffen, dass dies angepasst wird.

An dieser Stelle erneuern wir unser Gesprächsangebot für den künftigen Austausch mit den Parteien zu Themen der Jugendarbeit! Wenn über Kinder und Jugendliche gesprochen wird, muss die Sportjugend mit am Tisch sitzen. Dies gilt umso mehr, nachdem wir seit einiger Zeit die „sportliche Jugendarbeit“ benachteiligt sehen und dieser Begriff neu zu definieren ist. Sobald die neue Regierung bestätigt ist, werden wir die Gespräche suchen und besonders die Differenzen zwischen Wahlprogramm und Koalitionsvertrag insbesondere vor dem Hintergrund unserer Jugendarbeit thematisieren.