Die letzten drei Nächte haben wir in Gastfamilien in der Stadt Sakaide in der Präfektur Kagawa verbracht und unsere Abende waren voller neuer Eindrücke und Erlebnisse.

 

Johannes (16)

Der Mutter meines Gastvaters gehörte eine kleine Karaokebar, deswegen haben wir an einem Abend gesungen und zusammen mit einer anderen Familie dort gegessen. Es war schwierig auf der kleinen Bühne zu stehen, weil man in Deutschland selten versucht Lieder vorzusingen, vorallem wenn man keinen Ton trifft. Aber es hat deswegen und wegen der Offenheit der Familie sehr viel Spaß gemacht.

 

 

Victoria (18)

Ich war mit meiner Familie erst lecker traditionell japanisch essen und dann in einem „Naturonsen“.

Meine Gastschwester und ich hatten das Außenbad fast für uns alleine und wir konnten auf einen Bambuswald schauen, während wir in der heißen Quelle badeten und dem neben dem Onsen verlaufenden Bach lauschten. Im Innenbereich gab es neben dem Bad auch noch eine Sauna und viele Möglichkeiten, sich kühl abzuduschen und dem Körper somit den nötigen Ausgleich zur extremen Hitze der heißen Quelle zu ermöglichen.

Es war ein sehr persönliches Erlebnis mit meiner Gastfamilie, wozu nicht nur der Onsenbeauch an sich zählt, sondern auch das Essen, der Anschließende Besuch in der Spielehalle und vor allem die stets sehr langen, aber auch immer unterhaltsamen Autofahrten. Durch mehr oder weniger verbale Kommunikation schafften wir es irgendwie, uns näher zu kommen und ein Gefühl für den Anderen zu entwickeln, so dass Worte nicht immer von Nöten waren.

Somit zählt der Onsenbesuch, mit allem was dazu gehört, zu einer unglaublich schönen Erfahrung mit meiner Gastfamilie und ich wünsche jedem, dass er so ein persönliches Erlebnis, bei welchem man viel über das Leben und den Umgang miteinander in japanischen Familien lernt, selber mal erleben kann.

 

Alina (16)

Nachdem wir in Kagawa angekommen und freundlich begrüßt worden sind, sind meine Gastschwester sowie -mutter mit mir in einen Laden für Yukata, ein traditionelles japanisches Kleidungsstück, gefahren. Bei der Anprobe benötigt man Hilfe, da das Anlegen des Yukata alleine kaum möglich ist. Die Angestellten des Ladens waren zuvorkommend und freundlich, so dass man sich sofort herzlich willkommen gefühlt hat. Anschließend hat mir meine Gastmutter, sehr zu meiner Überraschung, das Kleidungsstück samt zugehöriger Schuhe geschenkt. Schon die Atmosphäre des Ladens und die Möglichkeit, einen Yukata anprobieren zu können und am Ende sogar geschenkt zu bekommen, waren neue Erfahrungen, die mir sehr viel Freude bereitet haben. Ein abendlicher Ausflug mit deutschen sowie japanischen Freunden, bei dem wir alle einen Yukata getragen haben, machte es letztendlich zu einem unvergesslichen Erlebnis. Trotz der deutlichen Sprachbarriere haben wir einen unglaublich lustigen Abend verbracht, der seinen Abschluss mit Wunderkerzen und kleinem Feuerwerk fand. Ich hoffe, noch weitere Male die Möglichkeit zu bekommen, meinen Yukata zu tragen und mich dadurch der japanischen Kultur ein Stück näher zu fühlen.

 

Melana (18)

In meiner Gastfamilie hatte ich das Vergnügen einen Yukata nicht nur einfach anprobieren zu dürfen, sondern ihn auch in japanischer Aktion zu tragen: Da ich meine Familie nach einem Feuerwerk  (Hanabi) gefragt habe, sind wir nach dem Sushi essen noch einige Wunderkerzen kaufen gegangen. Am Abend danach bekam ich dann einen eigenen Yukata mit Holzsandalen und gelbem Obi (Gurt) mit Schleife. Mit der ganzen Familie; Großvater und -mutter, beiden Elternteilen und meiner Gastschwester haben wir Wunderkerzen angezündet und den Abend gemeinsam genossen.

 

 

 

 

 

 

 

Lilly (16) und Isabel (17)

Zubaki, unsere Gastschwester, hat uns am letzten Tag in ihrer Familie die japanische Kalligraphie nähergebracht. Dabei werden spezielle Tinte, Papier und Pinsel verwendet. Danach schrieb sie uns unsere Namen in Kanji und in chinesischen Schriftzeichen. Dabei gibt es eine festgelegte Reihenfolge der Pinselzüge. Da wir diese Reihenfolge nicht mehr auswendig wussten nummerierte Zubaki uns die Striche durch.

Als wir uns dann selbst daran versuchten hat es sehr viel Spaß gemacht, aber wir brauchten zum Teil trotz der Nummerierung Hilfe.

 

Heute geht es weiter nach Tokushima und wir sind schon sehr gespannt auf unsere neuen Gastfamilien! 🙂