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13. Mai 2024: Mentale Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Sportverein fördern #2

Wie kann die Förderung der mentalen Gesundheit von Kindern und Jugendlichen im Vereinskontext aussehen. In dieser Veranstaltung werden wir unter anderem über folgende Fragestellungen sprechen: Wie agiere ich bei verschiedenen Emotionen in der Halle? Kann der Vereinssport dazu beitragen, dass Kinder und Jugendlichen ihre Sorgen aus der Schule oder der Familie für einen kurzen Moment vergessen? Ist es mir in der Rolle als Trainer*in möglich das Stresslevel der Kinder zu senken oder gar ihre Resilienz zu fördern? Welche Bedeutung spielen dabei feste Strukturen & Routinen? Wir geben euch jede Menge Impulse mit auf den Weg, damit der Vereinssport als Raum für mentale Gesundheit gestaltet werden kann.

Termin: 13.05.2024 18.30 – 20.00 Uhr

Referentin: Madeleine Johansson

Ort: an deinem PC

Kosten: 10€

Dauer: 2 LE

Anmeldung: Hier klicken

„Bewegung Hoch Vier“

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Bildungsveranstaltung verpasst? Hier die Keyfacts.

Mentale Gesundheit kurz und knapp

Referentin: Madeleine Ullrich

  1. Um Kinder und Jugendliche in ihrer mentalen Gesundheit fördern zu können, ist es notwendig, erst ein grundlegendes Verständnis für mentale Gesundheit zu entwickeln und sich den Faktoren, die diese bestimmen, bewusst zu werden. 
  2. Merkmale der mentalen Gesundheit sind emotionale Stabilität, soziale Kompetenz, gute Selbstwahrnehmung, hohe Resilienz, gesunde (Stress-)Bewältigungsmechanismen und ein gutes Selbstvertrauen. 
  3. Gleichzeitig zählen soziale Zugehörigkeit, Kompetenz & Selbstwert, Selbstbestimmung/Autonomie sowie Spaß und Freude (Genuss) zu den Grundbedürfnissen der mentalen Gesundheit 
  4. Für einen ersten Einstieg ins Thema sollte man sich folgende Fragen stellen: Was tue ich eigentlich schon, um die mentale Gesundheit meiner Kinder und Jugendlichen, zu stärken? Mit welchen Herausforderungen bin ich in meinem Trainingsalltag konfrontiert? Bei welchen Fragestellungen wünsche ich mir Unterstützung? 
  5. Trainer*innen im Sportverein machen meist schon alleine dadurch, dass sie den Kindern und Jugendlichen ermöglichen, sich regelmäßig außerhalb von Schule und dem familiären Umfeld zum Sport treiben zu treffen, ganz viel richtig.

Mentaltraining für Kinder und Jugendliche

Referentin: Svenja Gimbel

  1. Alles, was sich ein Mensch vorstellen kann, kann er auch erreichen. 
  2. Mentale Stärke ist ein Paradebeispiel für ein trainierbares Persönlichkeitsmerkmal. 
  3. Kinder verfügen über sehr starke Vorstellungskräfte und grenzenlose Fantasie, die gezielt fokussiert und gelenkt werden können. 
  4. Trainer*innen sollten einen altersentsprechenden Methodenkoffer aufbauen, um Kinder bei der Entwicklung von Selbstvertrauen in eigene Talente und Fähigkeiten unterstützen zu können. 
  5. Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, Kinder und Jugendliche im Verein zu motivieren. Wichtig ist es, dabei auf die Bedürfnisse und Wünsche der Kinder einzugehen. 

Mentale Gesundheit im Verein fördern

Referentin: Madeleine Johansson 

  1. Der Sportverein hat die Möglichkeit, ein mental gesundes Umfeld zu schaffen, indem er Kinder und Jugendliche in ihrer Individualität wahrnimmt und sie in ihrem eigenen Tempo fördert. 
  2. Achtsamkeitsübungen, wie zum Beispiel Füße spüren oder die 5-Sinne-Übung, können für Kinder und Jugendliche eine Basis für Entspannung, Stressabbau, Emotionsregulierung und Konzentration sein. 
  3. Die eigenen Emotionen zu regulieren, ist trainierbar. Hierfür eignen sich zum Beispiel Atemübungen, mentale Zeitreisen oder Entspannungstechniken. Auch eine Emotionsecke (z.B. mit Wutball) kann ganz einfach in das Training eingebunden werden. 
  4. Wir können Kinder und Jugendliche darin unterstützen, ihre Persönlichkeit zu entwickeln, indem wir ihre Stärken stärken, ihre Gefühle zulassen und vielleicht sogar bei der Identifikation und Umformulierung von negativen Glaubenssätzen helfen. 
  5. Routinen und Strukturen im Training geben Stabilität und Vorhersehbarkeit. Gewohnheiten werden geschaffen und Verantwortung, Selbstvertrauen, Spaß und Motivation gefördert. 

Ernährung trifft auf Sport

Referentin: Jana Binninger

  1. Den Kindern und Jugendlichen sollte eine gesunde Ernährung sowohl zuhause als auch im Sportverein vorgelebt werden, da Essgewohnheiten von älteren Vorbildern oft nachgeahmt werden. 
  2. Der Körper ist wie ein Tank: Je besser der hinzugefügte Treibstoff (Lebensmittelqualität) ist, welcher aufgenommen wird, desto mehr Energie (Power) kann der Körper davon herausziehen. 
  3. Sport und Bewegung fördern ein gesundes Körpergewicht und tragen so zur Vermeidung von ernährungsabhängigen Krankheiten bei. 
  4. Neben der Qualität der Lebensmittel spielt auch die Quantität eine große Rolle. Ein völliger Verzicht ist nicht immer die beste Wahl, solange man in Maßen genießt. 
  5. Das Vermitteln von gesunden Alternativen kann im Sportverein durch verschiedene Sportspiele stattfinden und hilft den Kindern und Jugendlichen somit auch außerhalb des Trainingsgeländes. 

Achtsames Bewegen und Entspannen mit Kindern und Jugendlichen

Referentin:  Karin Leithold   

  1. Auch Kinder und Jugendliche stehen unter Stress. Hier gibt es Eustress (positiver Stress), Distress (negativer Stress), Hyperstress (zu viel Stress) und auch Hypostress (zu wenig Stress). Der Reiz gilt jedoch nicht unbedingt als Stressauslöser, sondern die individuellen zur Verfügung stehenden Bewältigungsstrategien beeinflussen, ob Stress empfunden wird oder nicht. Hier können wir mit den Kindern und Jugendlichen ansetzen.
     
  2. Achtsamkeitspraktiken beinhalten nicht nur eine „nach außen gerichtete“ Aufmerksamkeit, sondern bedeuten, sich seiner eigenen Gefühle und Gedanken bewusst zu werden. Durch das regelmäßige Üben von Achtsamkeit, die nach innen geht, werden soziale Schaltkreise im Gehirn aktiv und stärker vernetzt. Hierdurch verbessern sich Konzentration, Sozialverhalten und die mentale Stärke.

  3. Je kleiner die Kinder sind, desto spielerischer müssen Achtsamkeitsübungen sein. Die Kinder brauchen viel Bewegung und können schneller entspannen als Erwachsene. Für Kinder übt man Entspannung und Achtsamkeit viel in Spiel und Bewegung und mit ganz viel Spaß dabei.

  4. Nach einer Bewegungseinheit oder auch zwischen 2 Bewegungseinheiten, sollte man den Kindern und Jugendlichen Zeit für Entspannung und Achtsamkeit nach innen geben. Auch hier gilt: Je kleiner die Kinder, desto kürzer und spielerischer. Rituale helfen bei der Strukturierung des Sportunterrichtes und geben den Kindern und Jugendlichen Halt durch einen festen Anfang und einen festen Abschluss.

  5. Achtsamkeit bezieht sich nicht nur auf mich selbst, sondern auch auf meine Gruppe, mein Team, meine Mitmenschen. Die Aufgabe des Trainers ist es, eine starke Gruppengemeinschaft aufzubauen, das Wir-Gefühl zu stärken, um letztendlich den Kindern und Jugendlichen gesunde Stressbewältigungsstrategien mitzugeben (siehe Punkt 1) und ihnen zu helfen sozialkompetente Erwachsene zu werden.  

Sport & Psyche: Zusammenhang und Effekte bei Kindern und Jugendlichen

  1. Sport und Bewegung fördert die Entwicklung von exekutiven Funktionen (Arbeitsgedächtnis, kognitive Flexibilität, Inhibition) welche sich maßgeblich in Kindheit und Jugend entwickeln. 
  2. Eine hohe koordinative Komplexität der Bewegungen und/oder die Ausübung im sozialen Kontext ist für die Förderung der exekutiven Funktionen entscheidend. 
  3. Körperliche Aktivität steht in Zusammenhang mit einem verringertem Depressionsrisiko und kann sowohl präventiv als auch therapiebegleitend wirksam sein. Sport ersetzt jedoch bei vorliegender Psychopathologie keine Psychotherapie oder ggf. medikamentöse Behandlung. 
  4. Bezugspersonen aus dem sportlichen Umfeld können jungen Menschen wertvolle Beziehungserfahrung ermöglichen, sodass der psychosoziale Effekt von Sport wirksam wird (z.B. Förderung von Selbstwirksamkeit). 
  5. Die beschriebenen Effekte bedürfen noch deutlich mehr Forschung bei Kindern und Jugendlichen auch in Bezug auf die Behandlung von verschiedenen Störungsbildern (z.B. ADHS, Autismus, Borderline-Persönlichkeitsstörung). 

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