Eure Leistungen machen euch zu Champions

Sportjugend des Landessportbundes zeichnet bei traditioneller Meisterehrung in Ingelheim 140 erfolgreiche Nachwuchsathlet*innen mit der LSB-Ehrennadel aus

Die Bilanz der rheinland-pfälzischen Nachwuchsathlet*innen im Wettkampfjahr 2021 kann sich sehen lassen. Das unterstrich neben Sportminister Roger Lewentz auch LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick als Gastgeber bei der 27. Meisterehrung der Sportjugend des Landessportbundes. In der kING Kultur- und Kongresshalle in Ingelheim wurden 140 herausragende Talente aus 29 Sportarten geehrt, die sich im vergangenen Jahr Titel bei Deutschen Jugend- und Juniorenmeisterschaften sowie Medaillen bei Jugend- und Junioren-Europa- oder Weltmeisterschaften geschnappt haben.

Zu Beginn des Abends, bei dem EWR der Hauptsponsor war und die Lotto-Stiftung als allgemeiner Förderer der Sportjugend unterstützte, hatten LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick und Dominic Clos vom Leitungsteam der LSB-Sportjugend das sportive Plenum in den hochkarätig besetzten Stuhlreihen im Duett begrüßt – und dabei noch einmal bekräftigt, wie sehr der Sport in Deutschland „den barbarischen Angriff Putins auf die Ukraine“ verurteilt. Zuvor hatte Christian Döring, SWR-Sportexperte und Moderator der Ehrung, die Gäste bereits aufgefordert, sich für eine Schweigeminute anlässlich der Opfer des Ukraine-Kriegs von ihren Plätzen zu erheben. „Wir sollten die Chance nutzen und wieder mal zeigen, dass der Sport einen wichtigen Beitrag für die Gemeinschaft leistet“, war sich das Duo einig. „Unsere Aufgabe als junge Menschen ist es, in den Sportvereinen die Demokratie zu leben und uns ganz klar gegen Hass und Hetze zu positionieren“, betonte Clos. Laut Sportminister Roger Lewentz, der ja auch Innenminister ist, sind zurzeit „geschätzt 22.000 bis 23.000 Menschen aus der Ukraine in Rheinland-Pfalz – auch der LSB hat in seinen Einrichtungen schon Menschen aus der Ukraine aufgenommen. Wir brauchen hier alle einen langen Atem – aber das kriegen wir auch hin“.

LSB-Präsident Bärnwick war sehr angetan auf die jungen Sportler*innen. „Eure Leistungen im vergangenen Jahr machen euch zu Siegern, zu Champions“, lobte Bärnwick die Protagonisten, die Rheinland-Pfalz bei nationalen und internationalen Wettkämpfen top repräsentiert hatten. „Darauf dürft ihr mächtig stolz sein.“ Gemeinsam sei sämtlichen Nachwuchsassen, dass sie sich „mit Fleiß, Ehrgeiz und Durchhaltevermögen“ ihrem Sport verschrieben hätten. „Der LSB versucht, die besten Rahmenbedingungen zu gewährleisten“, erläuterte Bärnwick. Bei Minister Lewentz bedankte sich der 73-Jährige für das tolle Engagement des Landes für den rheinland-pfälzischen Sport.

Lewentz wiederum brachte ins Bewusstsein, das 1,4 von 4,1 Millionen Einwohnern ins RLP Mitglieder in einem der knapp 6.000 Sportvereine im Land Mitglied sind – eine halbe Million davon unter dem Dach der Sportjugend. „Wenn man wie ich in einem kleinen Dorf mit 1.600 Einwohner wohnt, weiß man um die Bedeutung gut aufgestellter Sportvereins. „Weil man da als Eltern ein gutes Gefühl hat – das ist mehr als eine sinnvolle Betätigung“, so Lewentz – und lag damit komplett mit Clos auf einer Wellenlänge, der betont hatte, dass Sport „einen sehr wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft leistet. Zuverlässigkeit, Fairplay und all diese Werte haben alle Sportler verinnerlicht- deswegen kann ich auch sagen, dass Sport im Verein Bildung ist“. Und Lewentz hatte für den Landessportbund noch ein

Dickes Lob parat: „Ich glaube kaum, dass das ein anderer Landessportbund auch so macht, dass man auf so einem hohen Niveau einlädt und sagt, wir nehmen ein Stück Geld in die Hand, um uns wenigstens einmal im Jahr bei den erwachsenen und den Nachwuchssportlern bedanken zu können.“ Der Sportminister kündigte zudem an, man wolle die Vereine und hier insbesondere auch die Sportvereine im Land unterstützen mit Mitteln, „dass man Mitglieder werben kann. Deswegen haben wir allein für den Sport – und da ist der LSB unser großer Partner – weitere zwei Millionen dafür vorgesehen. Der LSB hat heftig mit uns gerungen, aber auch beste Argumente geliefert, sodass wir diesen Weg gemeinsam gehen können. Das sind in Zeiten, wo sich die ganzen Dingen nicht unbedingt positiv nach vorne entwickeln müssen, wichtige und richtige Entscheidungen“.

Fester Bestandteil der Meisterehrung sind inzwischen auch die Tombolas mit attraktiven Preisen der Sponsoren ASS Sport, sebamed und vereinsleben.de, bei der sich diesmal Staatssekretär David Profit aus dem Jugendministerium („Selbst wenn man sich nicht verständigen kann, kann man im Sport Erlebnisse kreieren – denn Sport ist eine Sprache“) erfolgreich als männliche Losfee betätigte. Verlost wurden je zwei Tankgutscheine im Wert von 50 Euro, Kosmetikkoffer und Tickets für ein Live-Konzert von Sarah Connor. Genauso fester Bestandteil sind aber auch die launigen Interviews des Moderators mit den ausgezeichneten Könner*innen. „Der Mehrkampf macht definitiv mehr Spaß als die Einzeldisziplinen“, verriet etwa Siebenkämpferin Emma Kaul, kleine Schwester von Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul, und antwortete auf die Frage von Christian Döring, wie sie sich im Training mit Niklas vertrage: „Er ist schon wichtig zum Ansporn und als Tippgeber – beim Badminton-Einspielen ist es ein bisschen kritisch.“ Julius Auer, dem deutschen Juniorenmeister im Barfuß-Slalom-Wasserski, verriet auf Dörings Frage, ob es nicht böse Verletzungen gebe, wenn man sich bei 70 km/h auf der Mosel hinlege, total smart: „Nee, das tut einfach nur weh.“ Und Paulina Pirro, Junioren-Weltmeisterin im Kanuslalom K1 mit der Mannschaft, erläuterte nach ihren Ambitionen befragt: „Olympia ist das Highlight. Jeder möchte dorthin – und am besten auch noch Gold mitbringen – was Ricarda Funk geschafft hat“.

Auch zwei Fußball-Europameister waren zu Gast

Die mit Abstand bekanntesten Stars des Abends waren aber die beiden Bundesliga-Fußballer und U21-Europameister des FSV Mainz 05, Stürmer Jonathan Burkardt und Torwart Finn Dahmen. Zwei unterschiedliche Typen, die beide aus dem nahen Hessen stammen. Während Burkardt frank und frei gestand, dass er sich in Sachen Social Media aus allem raushalte – „kein Instagram, kein Twitter, kein Facebook“ – machte Finn Dahmen deutlich, dass es sein nächstes Ziel sei, „irgendwo Stammspieler zu sein – möglichst natürlich in der Ersten Bundesliga“. Aber erst mal wollen die Twens mit den Nullfünfern versuchen, „die Saison europäisch abzuschließen“, so Burkardt. „Es sind nicht mehr so viele Spiele, wir versuchen da irgendwie noch ranzukommen.“

Echte Highlights der Feierstunde waren zudem die Momente, als die beiden Radsportler*innen Luca Spiegel (RV Offenbach/Queich/Teamsprint) und Jetta Simon (Scratch-Radfahren/1. FC Kaiserslautern) als rheinland-pfälzische/r Nachwuchssportler bzw. Nachwuchssportlerin des Jahres und der 75 Jahre alte Peter Jacqué, Trainerlegende von den Wasserballern des SC Neustadt, als Trainer des Jahres ausgezeichnet wurden.