Volunteer Svenja fährt zur FIFA WM nach Brasilien
Die Fußball Weltmeisterschaft in Brasilien steht kurz bevor. Die Berichte der Medien häufen sich und gehen über das sportliche weit hinaus. Über Korruption, Umweltskandale, überhöhte Hotelpreise und natürlich die Nationalmannschaften der qualifizierten Länder lesen, sehen und hören wir vieles. Der gebürtigen Wormserin Svenja Renner reicht das nicht. Sie will selber erleben wie Brasilien in den vier Wochen der WM zum Nabel der Sportwelt wird. Und das geht am besten als Volunteer, also als freiwillige Helferin.

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Als Media-Volunteer betreut Svenja deutsche Journalisten. Foto: privat

Auf der Facebookseite der Sportjugend wird sie vier Wochen lang live aus Brasilien berichten. Bevor die 26-jährige Svenja fliegt, haben wir die Gelegenheit genutzt und mit Ihr über ihre Erwartungen an die WM gesprochen.

Svenja, woher hast Du vom Volunteerprogramm erfahren?
Ich wusste, dass eine solche Veranstaltung sicher Volunteers sucht, weil ich selber schon bei der Handball WM dabei war und auch einige kenne, die bei der Fußball WM inDeutschland Volunteer waren. Die restlichen Infos waren online schnell gefunden.

Warum hast Du dich entschieden Volunteer zu werden?
Weil ich Spaß habe an einem solchen Event teilzuhaben. Außerdem habe ich meinen Master in Kulutrwissenschaften gerade beendet und mir die Auszeit verdient. Es wird tolle Erfahrungen bringen und ich bin so gespannt, welche Unterschiede die WM zum normalen Leben in Brasilien bringt. Die WM ist eine gute Gelegenheit für mich zurück nach Brasilien zu kommen und Freunde zu besuchen.

Wie wird man Volunteer?
Die anfängliche Bewerbung war schnell gemacht – Bogen ausfüllen und fertig. Danach kamen aber sehr viele Lerneinheiten und Sprachtests am Computer.

Wie lange wirst Du in Brasilien sein?
Mein Einsatzzeitraum ist vom 1. bis zum 30. Juni bei den Vorrundenspielen in Recife im Nord-Osten Brasiliens. Danach geht es privat nach Rio und Sao Paulo, wo ich hoffentlich noch viel WM Atmosphäre mitbekomme.

Was genau werden deine Aufgaben sein?
Ich bin als Media Volunteer eingeteilt. Laut Beschreibung der FIFA geht es darum Informationen in der Interviewzone zu sammeln, Sprach- und Kommunikationsfähigkeiten einzusetzen und für die Journalisten meines Landes da zu sein. Aber was das wirklich heißt, wird man dann sehen.

 

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Svenja (Mitte) half schon bei der Handball WM 2007 als Volunteer. Foto: privat

Du bekommst für deine Arbeit nur Kleidung, Verpflegung und Fahrtkosten zum Stadion von der FIFA. Ist das fair für deine Arbeit als Volunteer?
Viele fragen mich entgeistert wieso ich das mache, wenn die FIFA nicht mal Anreise und Unterkunft stellt. Ich verstehe das nicht so wirklich – es zwingt mich ja keiner mich in einem fremden Land als Volunteer zu bewerben. Ich zahle ja nicht dafür Volunteer sein zu dürfen. Wenn ich freiwillig irgendwo arbeite, scheint es mir logisch für die mir entstehenden Kosten aufzukommen. Persönlich muss man dann eben abwägen ob es das einem wert ist. In meinem Fall ja, weil ich zum Beispiel keine Miete zahlen muss, sondern frei bei Freunden wohne. Und ich kenne das Umfeld und die Sprache. Ohne diese Vorteile fände ich es kritisch und grenzwertig.

Du arbeitest dort also nicht der FIFA zuliebe?
Nein, die Gründe warum ich mich beworben habe sind selbstbezogen und bringen vor allem mir etwas. Ich persönlich sehe die FIFA auch kritisch und denke, dass viele der Volunteer Jobs an die Bevölkerung vor Ort gegeben werden könnten und es dann auch wert wären bezahlt zu werden.

Hatte die Bewerbung auch etwas mit deiner beruflichen Zukunft zu tun?
Die beruflichen Gründe haben keine Rolle für die Entscheidung gespielt und sind auch eher schmückendes Beiwerk. Persönlich wird es mir viel Spaß und Kontakt zu neuen Leuten bringen. Mehr Kontakte in Brasilien können aber auch beruflich für mich positiv sein. Genauso wie ein verbessertes Portugiesisch und das freiwillige Engagement im Lebenslauf.

In wenigen Tagen fliegt Svenja nach Südamerika. Wenn du erfahren willst, was sie dort alles erlebt, dann werde jetzt Fan der Sportjugend auf Facebook.