Mehr als 85.000 Besucher: Rekordandrang beim Kinderfestival der Sportjugend

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Ein bisschen wie im Paradies müssen sich tausende Jungen und Mädchen am Sonntag im Mainzer Volkspark vorgekommen sein. Bei der 22. Auflage des Kinderfestivals der Sportjugend des Landessportbundes durften sich die kleinen Besucher an 104 Aktiv-Stationen nach Herzenslust austoben. Dazu gab es 72 Shows, bei denen Sportvereine aus der Region und beim DAK Dance-Contest auf drei großen Bühnen dem Publikum ihr ganzes Können präsentierten .Und das alles bei freiem Eintritt. Bei idealem Festwetter strömten binnen sieben Stunden – so die offizielle Schätzung der Polizei – mehr als 85.000 Besucher auf das weitläufige Gelände. Etliche reisten sogar aus Frankfurt oder dem Westerwald an.

Als sich der Reporter seinen Weg durch den Volkspark bahnt, da steppt der Bär allerorten. Mit Karacho rutschen Dreikäsehochs durch den Bauch eines riesigen Hais. Andere kraxeln mit Vergnügen eine imposante Luftkissen-Ritterburg, die von einem gefährlich anmutenden Drachen in Orange bewacht wird, bis ganz nach oben. Am Stand der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung können die kleinen Protagonisten über einen Balken balancieren und müssen sich ihren Weg durch eine Art Strickleiter-Parcours bahnen. Ein paar Meter weiter hüpft sich der Nachwuchs auf einem traumhaft dimensionierten Luftkissen die Seele aus dem Leib. Unterdessen geht auf der zentralen Sportjugend-Bühne die Post mal so richtig ab. Die Girls von der Streetdance-Crew A.C.I.M. aus der Mainzer Neustadt legen zu den Beats von „I like to move it“ oder „Let´s get loud“ eine krass kesse Sohle aufs Parkett – und animieren das Publikum im Rahmen der Twinkel-Show zum Mitmachen. Auf der DAK-Bühne gibt es sogar richtig prominente Gesichter zu bestaunen. Neben dem früheren DSDS-Gewinner Luca Hänni aus der Schweiz gibt sich auch die unter anderem aus der RTL-Show „Let´s Dance“ bekannte Tänzerin Motsi Mabuse beim RLP-Finale des DAK Dance-Contests die Ehre.

Aber auch Prominenz aus Sport und Politik ist vor Ort. Staatssekretär Randolf Stich nutzt die Gelegenheit und verschafft sich neben dem Zelt der Johanniter einen ersten Eindruck vom neuen LSB-Präsidenten Prof. Dr. Lutz Thieme – der allem Anschein nach sehr positiv ausfällt. Thieme ist zu diesem Zeitpunkt noch keine 24 Stunden im Amt, aber schon hellauf begeistert von der Festival-Atmosphäre. „Ich wünsche mir, dass hier ganz viel Bewegung, Spiel und Spaß vermittelt wird“, macht der 51 Jahre alte Schwimmer und Wasserballer deutlich, für den es der erste öffentliche Auftritt als LSB-Präsident ist. „Und dass der eine oder andere der kleinen Gäste tatsächlich auch den Weg in unsere Vereine findet.“ Gut fände Thieme auch, wenn „die Eltern darüber nachdenken, wie wichtig Sport und Bewegung ist“. Karin Augustin, LSB-Ehrenpräsidentin und Vorgängerin von Thieme, betont: „Ich gebe das Kinderfestival in gute Hände ab.“ Sie habe das Event über zehn Jahre stets mit viel Herzblut begleitet, weil sie spüre, dass es von den jungen Menschen angenommen werde – sie sind mit Begeisterung dabei und können hier Tolles erleben.“ Sie hoffe sehr, dass die Kinder eine Leidenschaft für den Sport entwickeln. Ganz weit öffnete der Mainzer Bürgermeister und Sportdezernent Günter Beck die Gedächtnisschublade: „Vor 22 Jahren war ich beim ersten Kinderfestival gewesen und muss sagen, dass es sich einfach etabliert hat hier in Mainz als Fest.“

Premium Partner EDEKA Südwest versorgt alle Gäste kostenlos mit frischem Obst und sorgt mit einem großen Klettergarten in acht Metern Höhe für Nervenkitzel pur. Gut 70 Sportvereine und –verbände beteiligten sich mit eigenen Sportangeboten, Bühnenprogrammen, der Betreuung von Mitmachstationen oder Verpflegungsständen. Insgesamt gilt es 20 verschiedene Sportarten kennenzulernen und auszuprobieren – von Ju-Jutsu über Bogenschießen bis hin zu Motorrad-Trial. 800 ehrenamtliche Helfer sind dafür bereits ab Freitagfrüh auf Achse. Die Einsatzleitung der Polizei, das THW und die Johanniter Unfallhilfe – die 62-Mal „Hilfe leisten“ musste – sprechen unisono von einem reibungslosen Ablauf.

„Eine absolut runde Sache – die Rädchen haben ineinander gegriffen“, resümiert Veranstaltungsleiter Steffen Grummt von der LSB-Sportjugend. „Unter den Beteiligten hat sich ein Netzwerk gebildet bis hin zu Freundschaften – und die Besucher konnten alle mit einem großen Erlebnis nach Hause gehen.“ Unter sämtlichen Veranstaltungspartnern herrsche Einigkeit, dass das Kinderfestival auch in den kommenden Jahren fest im Veranstaltungskalender der Stadt Mainz verankert sein sollte. In eine ähnliche Richtung äußert sich LSB-Ehrenpräsidentin Karin Augustin, die nicht als einzige von der „friedvollen Stimmung“ schwärmt beim Kinderfestival schwärmt: „Dieses Festival strahlt weit über Mainz hinaus.“

Text: Michael Heinze