Sportpartnerschaftsbörse des LSB in Dijon wieder erfolgreich gestartet

Großes Aufatmen nach drei Jahren Corona-Abstinenz: Endlich konnten rheinland-pfälzische Vereinsvertreter*innen wieder nach Dijon reisen, um bei der traditionellen Sportpartnerschaftsbörse in der Hauptstadt der LSB-Partnerregion Burgund-Franche-Comté neue Kontakte zu französischen Vereinen und Verbänden zu knüpfen.

Zum ersten Mal nach 33 Jahren startete das Team unter neuer Leitung. Hauptamtler Daniel Mouret hatte den Staffelstab und prall gefüllte Aktenordner vor sechs Monaten an die neue Referentin Hanna Mertens übergeben. Und auch Helmut Loenenbach, der nach 35 Jahren den Vorsitz des Arbeitskreises für Internationale Fragen abgegeben hatte, war dabei, um sich von seinem langjährigen französischen Partner Léo Lacroix und seinem Team zu verabschieden.

Bereits bei seiner Begrüßungsrede ließ LSB-Präsident Wolfgang Bärnwick keinen Zweifel daran, wie wichtig ihm die Sportpartnerschaft ist. „Wir sollten gemeinsam darüber nachdenken, wie wir diese Art der Vernetzung mit weiteren internationalen Partnern erweitern können“, so Bärnwick.

Am ersten Tag erarbeiteten die deutschen und französischen Teilnehmer*innen mit Hilfe von Übersetzer*innen die finanziellen Unterstützungsmöglichkeiten für Begegnungsprogramme des Deutsch-Französischen Jugendwerks (DFJW). Im Anschluss informierte Alexis Thurotte über den Deutsch-Französischen Bürgerfonds, der seit 2020 Vereine berät, vernetzt und Projekte finanziert, die die deutsch-französische Freundschaft in der Breite der Bevölkerung erlebbar machen. Der Fonds förderte eine Vielzahl an Formaten und Themen, ist niederschwellig und steht allen Akteuren der Zivilgesellschaft offen. Insgesamt 5 Millionen Euro stehen in 2023 zur Verfügung.

Neue Gesichter im LSB-Team waren Dorothée Bugner und Annika Groß-Baatsch vom Partnerschaftsausschuss Klein-Winternheim. Sie wollen die eingeschlafenen Sportbeziehungen zu Muizon in der Champagne mit neuem Leben füllen. „Ich erinnere mich noch, wie die französischen Freunde bei unserem Fastnachtsumzug des TV Klein-Winternheim mitgelaufen sind – natürlich als Champagnerflaschen verkleidet“, erzählt Dorothée und Annika ergänzt: „Unser ganz großes Ziel ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Paris mit einer Jugendgruppe aus beiden Gemeinden. Das wäre ein Traum. Wir hoffen, dass wir hier Ansprechpartner finden, die uns dabei unterstützen können“.

Dagegen ist Thomas Freienstein vom Radsportverband Rheinland-Pfalz bereits ein Routinier bei deutsch-französischen Austauschprogrammen. Er war erfreut darüber, dass er in Marine Strappazon, der neuen Vorsitzenden des regionalen Radsportverbandes, eine Ansprechpartnerin gefunden hat, die sehr interessiert an Nachwuchsprogrammen in der Altersklasse bis U19 ist. Der Lehrertrainer vom Heinrich-Heine-Gymnasium Kaiserslautern und Bundestrainer Straße für den Jugendbereich hatte bereits im Vorfeld eine viertägige Radsportbegegnung für 17- bis 18-Jährige über Pfingsten durch die Regionen Saarland, Rheinland-Pfalz und Frankreich organisiert, mit Kulturprogramm in der Völklinger Hütte. Der Gegenbesuch findet bereits im August dieses Jahres statt. Im Wintersportort Vaujany auf 1.500 Meter Höhe werden sich beide Radteams zum Gegenbesuch wiedersehen. „Es ist einfach wichtig, seine Ansprechpartner persönlich kennenzulernen. Das erleichtert die Organisation sehr“, sagt Freienstein.

Die Triathletin Dominique Franck vom SV Poseidon Worms suchte eigentlich einen Partnerverein für Laufveranstaltungen – den sie nicht fand -, stellte aber Kontakte zwischen Handballvereinen der Städte Worms, Dijon und Nabeul (Tunesien), einer weiteren Partnerregion des LSB, her. Als Dominique beim Abendessen zufällig auf die Fechtpräsidentin der Region traf, wurde zu vorgerückter Stunde per WhatsApp noch ein Kontakt zu einer Wormser Fechterin geknüpft. „Es macht mir einfach Spaß, Menschen zusammenzubringen. Das geht im Sport ja ganz einfach“, gesteht die Lehrerin der Realschule+ in Bobenheim Roxheim, die in Dijon die letzten Absprachen für ihre Jugendbegegnung in Worms traf.

Beim abschließenden Empfang im Rathaus „Palais des Ducs“ betonte Lydie Pfander-Meny, Bürgermeisterin für Internationale Fragen, dass die Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Burgund die älteste Regionenpartnerschaft Europas ist und es Sportbegegnungen schon vor der offiziellen Landespartnerschaft gab. Es waren die Sportpräsidenten von Burgund und Rheinland-Pfalz, Pelletret und Zeuner, die bei General de Gaulle und Bundeskanzler Adenauer für die Schaffung des Deutsch-Französischen Jugendwerkes plädierten, das 1963 gegründet wurde.

Beim Resümee am letzten Tag stellten alle Teilnehmer*innen ihre neuen Kontakte vor und betonten, dass sie künftig noch enger mit den jeweiligen Fachverbänden zusammenarbeiten wollen. Und wie sieht das Fazit der neuen Referentin für Internationale Fragen nach ihrem ersten Auslandseinsatz aus? „Ich bin beeindruckt, wie in so kurzer Zeit die Begeisterung für interkulturelle Projekte auf die „Neuen“ übergesprungen ist, welch‘ vielfältige und kreative Projektideen geboren wurden und dass sogar eine sportartenübergreifende Vernetzung unter den Teilnehmenden entstanden ist“, sagte eine sichtlich zufriedene Hanna Mertens nach drei anstrengenden, aber erfolgreichen Tagen.

     

An einer Sportpartnerschaft mit Frankreich oder anderen Ländern interessierte Vereine und Verbände können sich das ganze Jahr über bei uns melden. Wir haben eine Interessenten-Datenbank und vermitteln gerne!
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.sportjugend.de/partnerschaftsboerse-dijon/


Informationen zum Deutsch-Französischen Bürgerfonds
Regionalberater für Rheinland-Pfalz: Jonathan Spindler
Tel.: +49 151 678 375 51
E-Mail: jonathan.spindler@nullpartnerschaftsverband.de
www.buergerfonds.eu

 

Das Projekt wurde vom Deutsch-Französischen Jugendwerk gefördert